Bevor du mit einer Website startest und dir überlegst was du wie umsetzen willst, solltest du dir unbedingt als erstes die Frage stellen: Brauche ich überhaupt eine Website? In diesem Artikel helfe ich dir diese Frage zu beantworten. Außerdem stellen ich dir am Ende des Artikels eine konkrete Entscheidungshilfe zur Verfügung.
Du kannst dir den Inhalt auch als Video ansehen:
Dies ist der erste Artikel unserer Website Starter Serie. Ursprünglich ist der Text deutlich länger gewesen. Aber um die Angelegenheit einfacher zu machen, habe ich aus diesem einen Text drei Teile erstellt:
- Diesen ersten Artikel, in dem ich dir helfe zu bestimmen, ob du eine Website brauchst oder nicht. Falls du dir am Ende doch nicht ganz sicher bist, ob du dich auf solch ein Projekt einlassen willst, helfen dir die nächsten zwei Artikel ebenfalls weiter.
- Im zweiten Artikel betrachten wir die Rahmenbedingungen für deine Website: Es gilt dein finanzielles und zeitliches Budget, dein Know How und deine Lernbereitschaft und den Umfang und die Komplexität deiner Website zu bestimmen.
- Im dritten Artikel erläutere ich dir, was du in Bezug auf die Technik und das Design für deine Website wissen solltest, um eine solide Ausgangsbasis für deine weiteren Entscheidungen zu haben.
Jetzt fragst du dich vielleicht wie es kommt, dass ich als WordPress Liebhaber dir die Frage, ob du eine Website brauchst überhaupt stelle. Müsste ich dir nicht eigentlich ganz klar sagen, dass du in jedem Fall eine Website brauchst und diese am besten mit Hilfe des Content Management Systems WordPress einrichten solltest?
Die Antwort darauf lautet eindeutig: Nein!
Denn auch wenn ich WordPress Websites als wirklich gute Lösung in vielen Einsatzbereichen schätze, ist weder WordPress noch eine eigene Website die optimale Lösung für jeden Fall. Und es bringt weder dir noch mir etwas, wenn du viel Energie und Aufwand in etwas steckst, das dir bei deinem Geschäftsmodell nicht hilft. Außerdem kann es gut sein, dass dir Begriffe wie Content Management System oder WordPress aktuell noch nicht viel sagen.
Aus diesen Gründen steht für mich zunächst die ehrliche Frage an erster Stelle, ob du überhaupt eine Website brauchst.
Die Fragen hinter der Frage?
Warum ist das wichtig?
Weil du diese Frage nur dann klar beantworten kannst, wenn du weißt was du mit Hilfe deiner Website erreichen willst. Das gibt dir erst eine Grundlage, um einzuschätzen, ob der nötige Aufwand in einem Verhältnis zum Nutzen steht. Und wenn du das weißt, lassen sich aus diesem Wissen eine Reihe von Entscheidungen sehr viel klarer ableiten. Dazu gehört die Wichtigkeit, die deine Website für dein Business besitzt, welche Funktionen deine Website erfüllen soll und wie du sie am besten realisieren willst.
Was willst du erreichen?
Ein klares Ziel zeigt dir also, ob eine eigene Website gut ins Konzept passt und welche Funktionen sie erfüllen soll. Die Antworten können vielfältig sein. Dabei gibt es einige, die auf den ersten Blick eindeutig erscheinen, wie z.B. wenn du einen Online-Shop betreiben willst. In diesem Fall ist die Website natürlich der Kern deines Geschäftsmodells. Aber auch in diesem Fall kann man kurz überdenken, ob wirklich eine eigene Website die richtige Lösung ist, denn es gibt z.B. viele Anbieter, die ihre Produkte ausschließlich über Amazon oder eBay anbieten und deshalb keine eigene Website benötigen.
Eine Abwägung läuft im Grunde immer über zwei Stufen:
1. Ist es für mich überhaupt sinnvoll im Internet auffindbar zu sein?
Diese Frage kann man fast immer mit ja beantworten, denn das Internet ist heute das, was früher die Gelben Seiten waren. Der Ort wo die meisten Menschen als erstes nach Informationen zu Produkten und Dienstleistungen suchen. Und du würdest dir diesen Artikel sicher nicht durchlesen, wenn du nicht zumindest stark vermuten würdest, dass dies auch für dich zutrifft.
2. Ist es besser bereits vorhandene Möglichkeiten zu nutzen?
Nur weil du sicher bist, dass es sich für dich lohnt im Internet präsent zu sein, brauchst du trotzdem nicht zwingend eine eigene Website.
Wie groß sind für dich die Vorteile, wenn du das Angebot von passenden Diensten wie eBay, Google Business oder z.B. Podio (für Podcasts) oder sozialer Netzwerke wie Facebook und Co. nutzt? Du setzt so auf eine bestehende Struktur und verringerst damit Aufwand und die Verantwortung hinsichtlich der Systempflege und -entwicklung für dich. Außerdem kann die bereits bestehende Reichweite der Plattformen wie z.B. bei Amazon oder Facebook von Vorteil für dich sein.
Die Abwägung ist oft nicht ganz einfach und erfordert meist weitere Recherche, um die Vor- und Nachteile besser abschätzen zu können. So gab es z.B. Fälle in denen Amazon erkannt hat das ein Produkt eines Drittanbieters sich gut verkaufte und dieses dann mit einem eigenen vergleichbaren Angebot verdrängt hat. Und es gab immer mal wieder Meldungen über Influencer mit großer Reichweite auf Instagram, YouTube oder Facebook, die ihre Accounts verloren haben. Um nur mal einige mögliche Nachteile zu nennen.
Diese Option vorhandene Dienste zu nutzen schließt außerdem die Kombination mit einer eigenen Website nicht aus. Allerdings solltest du dir überlegen worauf du im ersten Schritt deinen Schwerpunkt legen willst: externer Dienst bzw. social Network oder eigene Website.
Verzeichnisse und Verbände
Es gibt neben den Diensten noch die Möglichkeit, dass es dir ausreicht auf der Internetseite eines Verbandes oder eines Verzeichnisses aufgelistet zu sein. Beispielsweise können die Kontaktdaten von Fachärzte oder Psychotherapeuten oft auf der Website ihrer Verbände oder in Verzeichnissen der Krankenkassen gefunden werden.
Du solltest in jedem Fall prüfen, ob es für dein Angebot eine entsprechende Möglichkeit gibt. Denn selbst wenn du dich doch für eine eigene Website entscheidest, ist es oft nützlich auf entsprechenden Seiten ebenfalls aufgeführt zu werden. Idealerweise mit Link zu deiner Website.
Websitebaukästen
Es gibt allerdings noch eine spezielle Variante an Diensten: sogenannte Websitebaukästen. Das sind Dienste, die es dir erleichtern wollen eine eigene Website zu erstellen. Beliebte Beispiele sind Wix, Squarespace oder Shopify. Aber die Nutzung dieser Dienste setzt die Entscheidung für eine eigene Website voraus, deshalb betrachten wir diese Möglichkeit in einem der nächsten Videos unserer Einsteiger Reihe.
Erste Entscheidungsgrundlage
Damit hast du eine erste Entscheidungsgrundlage: Wenn es dir also sinnvoll erscheint im Netz präsent zu sein und du davon ausgehst, dass die Verwendung bereits bestehender Dienste zumindest im ersten Schritt nicht von Vorteil für dich ist, dann spricht viel dafür, das Erstellen einer eigene Website zu deiner nächsten Priorität zu machen.
Nun kann es durchaus sein, dass du dir immer noch nicht ganz sicher bist, weil dir noch zu unklar erscheint, mit welchem Aufwand du rechnen musst und ob sich dieser Einsatz lohnt. Deshalb beschäftigen wir uns im nächsten Artikel mit den Rahmenbedingungen für den Aufbau einer Website. So bekommst du eine bessere Vorstellung davon worauf du dich einlässt. Und auch wenn du dir bereits sicher bist, dass du dein Websiteprojekt angehen willst, ist der nächste logische Schritt ebenfalls deine Voraussetzungen zu bestimmen.
Es geht darum dir Klarheit in drei Bereichen zu verschaffen:
- Dein finanzielles und zeitliches Budget,
- Dein Know How und deine Lernbereitschaft und
- Den Umfang und die Komplexität deiner Website.
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