Website Rahmenbedingungen klären: Umfang, Budget, Know How

Kategorie: Website Starter

Gleichgültig, ob du dir sicher bist hast, dass eine eigene Website gut zu deinem Geschäftskonzept passt oder du dir da vielleicht noch nicht ganz sicher bist. Für deine nächsten Entscheidungen ist es in jedem Fall hilfreich, wenn du dir Klarheit über den Rahmen deines Webprojektes verschaffst. Genau dabei helfe ich dir mit diesem Artikel aus unserer Website Starter Reihe. Außerdem stellen wir dir am Ende eine konkrete Entscheidungshilfe zur Verfügung.

Du kannst dir den Artikel auch als Video ansehen:

Drei wichtige Rahmenbedingungen

Dein weiteres Vorgehen und deine Entscheidungsmöglichkeiten hängen hauptsächlich von drei Rahmenbedingungen ab:

  1. Umfang deiner Website: Die gewünschten Funktionen deiner Website und die Menge der Inhalte bestimmen wie komplex dein Projekt werden wird.
  2. Dein Budget, d.h. deine finanziellen und zeitlichen Möglichkeiten.
  3. Know How, d.h. deine Erfahrung, Motivation und deine Lernbereitschaft in Bezug auf den Aufbau von Websites.

Es bestehen Wechselwirkungen zwischen diesen drei Bereichen. Z.B. je komplexer deine Website werden soll, desto größer wird das erforderliche finanzielle und zeitliche Budget sein. Auf der anderen Seite kannst du mit einer guten Motivation und Lernbereitschaft in Verbindung mit etwas höherem Zeiteinsatz dein finanziellen Aufwand deutlich verringern.

Ich sehe mir jetzt mit dir diese drei Bereiche genauer an. So kannst du dir über den Gesamtrahmen und mögliche Spielräume bei deinem Webprojekt Klarheit verschaffen. Das hilft dir auch, wenn du noch nicht endgültig entschieden hast, ob du eine eigene Website willst, weil du dann die Konsequenzen deiner Entscheidung besser abwägen kannst.

Umfang: Wie komplex soll deine Website werden?

Je komplexer, d.h. je mehr Funktionen, passende Bilder und geschliffene Texte deine Website beinhalten soll, desto mehr Aufwand und Know How ist gefragt. Das bedeutet deine Anforderungen in diesem Bereich beeinflussen sowohl das notwendiges Budget als auch das notwendige Know How im Umgang mit diesen Funktionen. Deshalb ist es sinnvoll sich mit diesem Punkt als erstes zu beschäftigen.

Es gilt also abzuwägen welchen Umfang deine Website zumindest im ersten Schritt haben soll. Grob vereinfacht gibt es drei Stufen an Komplexität:

  1. Die einfachste Variante einer Website ist eine sogenannte Webvisitenkarte mit nur wenigen Infos auf einer Seite, die sich selten ändern.
  2. Die nächste Stufe ist ein etwas umfangreicherer Internetauftritt mit zusätzlichen Informationen und vielleicht einem Newsbereich und Landingpages. Also einzelne Seiten, die gezielt auf spezielle Angebote abgestimmt sind.
  3. Die dritte Stufe ist eine Website mit umfangreicheren Inhalten und Funktionen wie z.B. tägliche neue Produkte oder Beiträge, Terminbuchung, Zahlungsabwicklung, Newslettermanagement oder eine Mitgliederverwaltung.

Dabei ist der Übergang von Stufe 1 bis 3 nicht klar abgegrenzt sondern fließend. Und das schöne am Internet ist, dass du problemlos mit einer einfachen Webvisitenkarte starten kannst und erst nach und nach weitere Informationen und Funktionen ergänzen kannst.

Das ist die Strategie, die ich Anfängern klar empfehlen kann: Lieber einfach starten und davon profitieren, dass die eigene Website schnell online geht, bevor man sich um die Funktionserweiterung kümmert. So gehen wir auch in unseren Kursen vor. Informationen dazu findest du unterhalb des Videos.

Das bedeutet wenn du gerade erst einsteigst und vor allem wenn du viel selbst umsetzen willst, dann rate ich dir dich zu Beginn erstmal auf möglichst wenig Zusatzfunktionen zu beschränken. Eine Terminvereinbarung kann beispielsweise auch erstmal per E-Mail oder Kontaktformular erfolgen, bevor du mit einem automatisierten Terminmanagement einen zusätzlichen Schwierigkeitslevel betrittst und deine Lernkurve zu Beginn steiler gestaltest als notwenig.

Sicher: Wenn du einen Online Shop aufbauen willst, dann sollten natürlich Funktionen zum Bestellen und der Abwicklung von Zahlungen vom Start weg vorhanden sein.

Zusätzliche komplexere Funktionen lassen sich übrigens oft leichter über die Verwendung externer Dienste einrichten. Diese sind dann speziell auf diese Aufgaben ausgerichtet, wie z.B. für Newsletter- oder Terminmanagement.

Wenn du dir klar geworden bist, welche Variante zumindest zum Einstieg für dich zu passen scheint, dann kannst du prüfen wie gut dein Budget zu deinen Vorstellungen passt.

2. Dein Budget: finanziell und zeitlich

Wie groß ist dein Budget?

Dabei geht es nicht nur rein um deine finanziellen Möglichkeiten, sondern auch darum wie viel Zeit du oder deine Mitarbeiter sich für den Aufbau und die Pflege der Website nehmen können.

Die finanzielle Untergrenze liegt bei ca. 5€ monatlich. Noch günstiger wirst du kaum wegkommen und dies bedeutet, dass du alles selbst in die Hand nimmst und dich weitgehend auf die Möglichkeiten kostenfreier Erweiterungen beschränkst. Sobald du etwas mehr Funktionalität möchtest, landest du durch die kostenpflichtigen Erweiterungen schnell im Bereich von monatlich 15 bis 30 Euro und mehr, wenn man die oft erforderlichen jährlichen Zahlungen auf Monate herunterrechnet.

Wenn du dir deine Website von jemand anderen erstellen lassen willst, liegt man selbst bei einer einfachen Website schnell in einem vierstelligen Bereich. Es gibt zwar auch Anbieter, die eine Website für nur einige hundert Euro erstellen, aber diese können ihre günstigen Preise meist nur deshalb halten, weil sie die Erstellung auf der Basis von vorhandenen Vorlagen vereinfacht haben. Das muss nicht automatisch schlecht sein. Aber mit ein wenig Know How kannst du ähnliche Ergebnisse auch selbst erzielen und hast den Vorteil später jederzeit selbst Anpassungen vornehmen zu können.

Egal welchen Weg du gehst, du musst dir Zeit für die Erstellung und Pflege deiner Website nehmen. Auch wenn jemand geübtes eine einfache neue Website unter Zuhilfenahme von Vorlagen in ein paar Stunden oder sogar in weniger als einer Stunde aufsetzen kann, wirst du als Anfänger mehr Zeit benötigen, da vieles für dich Neuland sein wird und du neben den eigentlichen Arbeiten auch Zeit für das Lernen benötigst.

Es ist mir nicht möglich hier klare verlässliche Zahlen zu nennen, da die benötigte Zeit stark von deinem Vorwissen, deinem technischen Verständnis, deiner Motivation und des Grades an Umfang und Komplexität deiner gewünschten Website abhängt. Startest du bei Null, wirst du mit einer guten Anleitung trotzdem in wenigen Stunden eine einfache Website online stellen können. Ich lehne mich jetzt mal aus dem Fenster und sage als Neueinsteiger mit einer einigermaßen guten Auffassungsgabe solltest in 10 bis 40 Stunden eine einfache Website fertig stellen können. Dabei nutzt du dann allerdings weitgehend die Standardeinstellungen des Systems und verwendest Vorlagen ohne große individuelle Anpassungen.

Typischerweise können gerade bei Anfängern die Themen, die sich zwar technisch eigentlich schnell und einfach umsetzen lassen, einiges an Zeit für das Erlernen der Grundlagen und das Treffen von Entscheidungen benötigen. So machen es einem die Webhosting Anbieter wirklich leicht eine Domain wie meine-internetadresse.de zu registrieren, aber die Entscheidung für einen passenden und vor allem noch nicht vergebenen Namen kann leicht einige Zeit benötigen. Ähnlich kann es dann auch mit der Auswahl von verschiedenen Aspekten des Designs wie Farben und Schriftarten, der Bilder und der Erstellung von Texten gehen.

Für die Pflege deiner Website kommt es darauf an für welches System du dich entschieden hast und ob du oder ggf. der Anbieter für die Wartung des Systems zuständig ist. Bei einem selbst betriebenen System wie WordPress solltest du ca. 15 bis 30 Minuten pro Woche einkalkulieren.

Abgesehen vom System kommt es auch darauf an wie regelmäßig die Informationen auf deiner Website angepasst werden müssen. Bei einer Art Webvisitenkarte musst du vielleicht sogar nur alle paar Monate etwas anpassen wie z.B. eine geänderte Anschrift oder spezielle Öffnungszeiten an Feiertagen oder ähnliche Hinweise.

Willst du hingegen regelmäßige Artikel veröffentlichen oder betreibst du einen Online Shop mit sich häufig ändernden Artikeln und Beständen, musst du natürlich wöchentlich oder sogar täglich mehr Zeit einkalkulieren.

Eine andere sinnvolle Abwägung besteht aus dem was du mit dem direkten Ausführen deiner eigentlichen Tätigkeit an Umsatz generieren kannst im Vergleich mit den Kosten für die Beauftragung eines Dienstleisters. Wenn du jetzt schon gutes Geld mit deinem Angebot verdienst, verringerst du ggf. zumindest zeitweilig deinen Umsatz, weil du deine Zeit in das Lernen und den Aufbauen deiner Website steckst, statt in Dinge, die dir direkt mehr Umsatz verschaffen.

Nachdem du eine Vorstellung von dem Umfang deiner Website hast und geprüft hast wie es um dein zeitliches und finanzielles Budget bestellt ist, geht es um das notwenige Know How für das Erstellen und Pflegen deiner Website.

3. Know How: Erfahrung, Motivation und Lernbereitschaft

Wie groß ist dein Vorwissen und deine Bereitschaft zu lernen?

Wenn du deine Website selbst aufbauen willst, musst du dir entsprechendes Know How aneignen. Lernen braucht ein gewisses Maß an Zeit und Motivation. Selbst wenn es sich um eine einfache Website handelt oder du einen Dienstleister mit dem Aufbau beauftragst, brauchst du zumindest ein wenig Grundwissen.

Ich behaupte einfach mal, dass jeder, der einigermaßen mit seinem Smartphone zurecht kommt, es auch schafft sich in die Nutzung der nötigen Technik für eine Website einzuarbeiten. Wenn du dir das nötige Know How aneignest, um deine Website selbst aufzubauen und zu betreiben, bleibst du zukünftig unabhängiger von anderen, kannst flexibler mit deiner Website arbeiten und sparst oft eine Menge Geld.

Wenn du allerdings schnell ungeduldig wirst und dein Smartphone schon häufiger entnervt in die Ecke geworfen hast, könnte das ein Hinweis darauf sein, dass du dir lieber einen Dienstleister suchen solltest, der dir den Umgang mit der Technik abnimmt.

Es gibt auch weiteres Know How, das leicht vergessen wird, weil es auf den ersten Blick nicht direkt mit dem Aufbau der Website zu tun hat. Dazu gehört z.B. das Wissen wie man die notwenigen rechtlichen Rahmenbedingungen beim Verkauf von Produkten gewährleistet oder, falls notwendig, Basiswissen zur Suchmaschinenoptimierung.

Aber lass dich jetzt nicht von mir verschrecken. Erfahrungsgemäß kann sich jeder in diese Themen einarbeiten. Wichtig ist nur Schritt für Schritt vorzugehen, darauf zu achten die richtige Reihenfolge einzuhalten und das eigene Lerntempo zu respektieren.

Fazit

Versuche so gut es geht diese drei Rahmenbedingungen: Umfang und Funktionen deiner Website, Budget sowie Know How und Lernbereitschaft für dich zu klären. Dann ist dir der Gesamtrahmen deiner Möglichkeiten und Anforderungen sehr viel klarer und welche Fragen du ggf. für dich noch klären solltest.

Wir stellen dir auch eine Website Starter Checkliste zum Herunterladen zur Verfügung, die dich bei deinen Abwägungen unterstützt. Trag dich dazu einfach in unseren Newsletter ein. Außerdem erfährst du so stets umgehend, wenn wir etwas Neues veröffentlichen.

Dies ist der zweite Artikel in unserer Website Starter Reihe. Im ersten Artikel ging es darum zu entscheiden, ob eine Website in dein Geschäftskonzept passt. In diesem Artikel hast du die Rahmenbedingungen für dein Webprojekt abgeklärt und im folgenden Artikel geht es darum dir eine Grundlage zu geben, um die nächsten unweigerlichen Entscheidungen in Bezug auf die Technik und das Design deiner Website treffen zu können.


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Über den Autor

Nils Schulte am Hülse

Ich arbeite seit über 15 Jahren aktiv mit WordPress und gleichzeitig als Trainer für Präsentation und Kommunikation. Daher liegt mir das Thema verständliche Informationsvermittlung sehr am Herzen. Genau dieses Know How ist auch in den gemeinsam mit Frank erstellten WP ohne Stress Online Kurs eingeflossen.


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