WordPress ist durch das einfache Handling und die Anpassbarkeit längst ein beliebtes CMS. Nicht immer jedoch werden die typischen Blog-Eigenschaften wie Kommentare benötigt. Auf Unternehmensseiten können diese sogar störend sein.
Doch WordPress wäre nicht WordPress, wenn sich nicht auch dies ganz einfach anpassen lassen würde. Dafür stehen Dir mehrere Wege zur Verfügung:
1. Kommentare in den Einstellungen deaktivieren
Wenn Deine WordPress-Installation ganz frisch ist oder Du erst wenige SeitenNormalerweise werden Seiten in WordPress im Gegensatz zu Beiträgen eher für Inhalte genutzt, die selten geändert und für Besucher von überall aus schnell zugänglich sein sollen wie z.B. das Impressum. More und Beiträge hast, ist diese Option am besten geeignet. Über die WordPress-eigene Einstellung, kannst Du die Kommentare deaktivieren.
Für die globale Einstellung, die Kommentare für alle zukünftigt neu erstellten Seiten und Beiträge zu deaktivieren, entfernst Du im Adminbereich unter "Einstellungen" > "Diskussion" den Haken bei "Erlaube Besuchern, neue Beiträge zu kommentieren".
Dies betrifft ausschließlich neu erstellte Beiträge; bereits veröffentlichte bleiben von dieser Einstellung leider unbeeinflusst und können ggf. auch weiterhin kommentiert werden. Daher ist diese Lösung auch für frische WordPress Installationen am geeignetsten. Es gibt noch einen kleinen Trick in Bezug auf die bereits vorhandenen Beiträge, den wir Dir weiter unten verraten.
2. Kommentare für einzelne Beiträge oder Seiten deaktivieren
Wenn Du die Kommentare auch bei bereits veröffentlichten Inhalten deaktivieren willst, musst Du bei bestehenden Seiten und BeiträgenNormalerweise werden Beiträge in WordPress im Gegensatz zu Seiten für die Veröffentlichung von Inhalten genutzt, die einen gewissen Grad der Aktualität besitzen und in der Blogansicht automatisch verlinkt werden sollen. More die Kommentarfunktion manuell deaktivieren.
Für einzelne Beiträge kannst Du die Kommentarfunktion entweder im Bereich "Diskussion" in der Editoransicht des Beitrages oder im Quick Edit deaktivieren. Dafür musst Du nur den Haken für "Kommentare erlauben" entfernen und die Änderung speichern. In der Regel solltest Du dann auch gleich die "Trackbacks und Pingbacks" ebenfalls deaktivieren.
In der klassischen Editoransicht findest Du diese Einstellung unterhalb des Editors und im Gutenbergeditor im Reiter "Dokument" in der SidebarAls Sidebar wird ein auf einer Internetseite links oder rechts liegender schmaler vertikaler und visuell abgesetzter Bereich bezeichnet. Die Inhalte in diesem Bereich können vielfältig gestaltet sein. Von Werbeeinblendungen über eine Navigation bis hin zu ergänzenden Links wie Archiven oder einem Login gibt es sehr unterschiedliche Möglichkeiten eine Sidebar zu nutzen. Ähnlich wie die Sidebar bezeichnen auch Header und Footer spezielle Bereiche einer Internetseite. Sidebar beutet auf Deutsch übersetzt Seitenbalken. More mit den Einstellungen, die Du durch ein Klick auf das Zahnrad oben rechts anzeigen lässt.
Diese Einstellung gilt allerdings stets nur für die aktuell bearbeite Seite oder den bearbeiteten Beitrag. Die allgemeine Einstellung bleibt davon unberührt.
Wichtig: Damit können dann zwar keine neuen Kommentare hinterlassen werden, aber die bereits vorhandenen Kommentare werden weiterhin angezeigt! Dazu weiter unten mehr.
Achtung: Falls Du noch den klassischen Editor nutzt, kann es sein, dass Du zunächst über den "Ansicht anpassen" Button oben rechts in der Editoransicht das Menü für die Darstellung der verschiedenen Einstellungsbereiche ausklappen und dort einen Haken bei der Option "Diskussion" setzen musst. Ansonsten wird Dir der benötigte Einstellungsbereich für "Diskussion" nicht angezeigt.
Es existiert dort auch eine Option für "Kommentare", die aber nur vorhandene Kommentare anzeigt und über die sich neue hinzufügen lassen.
3. Kommentare per Plugin deaktivieren
Besteht Deine WordPress-Installation schon länger und hat entsprechend viele Beiträge und Seiten, ist das manuelle Deaktivieren der Kommentarfunktion für jede Seite zu umständlich. Hier können PluginsEin Plugin ist eine in WordPress integrierbare Erweiterung, die zusätzliche Funktionen bereit stellt. More Abhilfe schaffen, wie z.B. Disable Comments.
Dieses Plugin bietet unter "Einstellungen" > "Disable Comments" die Möglichkeit an, Kommentare zu deaktivieren. Dabei ist auch ein Deaktivieren nur für bestimmte Beitragstypen möglich.
Achtung: Es kann sein, dass die Anzahl der bereits geschriebenen Kommentare vom Theme weiterhin angezeigt wird.
Ebenso einfach kannst Du die deaktivierten Kommentare auf diesem Weg auch wieder einblenden.
Kommentare mit Plugin aus Datenbank löschen
Mit dem Disable Comments Plugin kannst Du die Kommentare auch dauerhaft aus der Datenbank löschen. Auf diese Weise bleiben sie auch dann verschwunden, wenn Du das Plugin einmal deinstallieren willst.
Diese Möglichkeiten findest Du in einem anderen Bereich unter "Werkzeuge" > "Kommentare löschen". Auch hier kannst Du nur die Kommentare eines speziellen Inhaltstyps löschen.
4. Kommentare über die Datenbank schließen
Wer sich traut kann das Schließen der Kommentare auch über die Datenbank erledigen. Bitte unbedingt vorher an ein Backup Deiner Daten denken!
Dann rufst du die Datenbank Administration auf. Meist findest du diese in der Administration Deines Webhosting Anbieters und dieser stellt dafür meistens phpMyAdmin zur Verfügung. Alternativ kannst du auch das Plugin ARI Adminer installieren.
Folgenden Befehl führst Du dann aus, um die Kommentare für alle Beiträge und Seiten auf einmal zu schließen:
UPDATE wp_posts SET comment_status='closed' WHERE post_status = 'publish' AND post_type = 'post';
UPDATE wp_posts SET comment_status='closed' WHERE post_status = 'publish' AND post_type = 'page';
Um alle Kommentare wieder zu öffnen gibt es einen entsprechenden Befehl:
UPDATE wp_posts SET comment_status='open' WHERE post_status = 'publish' AND post_type = 'post';
UPDATE wp_posts SET comment_status='open' WHERE post_status = 'publish' AND post_type = 'page';
Wichtig: Um bei neuen Beiträgen oder Seiten nicht automatisch wieder Kommentare zuzulassen, musst Du die unter Punkt 1 genannte Einstellung ändern.
Kommentare aus der Datenbank löschen
Um die vorhandenen Kommentare aus der Datenbank zu löschen, kannst Du folgenden Befehl verwenden:
TRUNCATE `wp_commentmeta`;
TRUNCATE `wp_comments`;
5. Kommentare im Code deaktivieren
Änderungen im Code Deines ThemesEin WordPress Theme ist eine Designvorlage, auf der das Aussehen der zugehörigen Website basiert. More wirken sich unabhängig vom Alter Deiner WordPress-Installation und der Anzahl bereits veröffentlichten Beiträge auf die Kommentare aus.
Achtung: Dieser Weg ist insbesondere für Anfänger nicht empfehlenswert. Außerdem werden die Kommentare nur in dem bearbeiteten Theme nicht mehr dargestellt, sind allerdings noch in der Datenbank vorhanden. Sobald Du auf ein anderes Theme wechselst, werden die Kommentare auch wieder dargestellt. Diese Lösung solltest du nur nutzen, wenn Du Dich schon ein wenig mit WordPress auskennst.
Wichtig: Denke daran, die Änderungen in einem Child-Theme vorzunehmen. Denn anderenfalls werden sie bei einem Update des Themes einfach überschrieben. Zudem ist es bei einem Child-Theme nicht ganz so tragisch wie beim tatsächlichen Theme, wenn sich bei den Änderungen im PHP-Code Fehler einschleichen. Ebenfalls wichtig: Mache zuerst eine Sicherheitskopie aller Dateien, an denen Du Änderungen vornehmen willst.
Anpassungen in der single.php
Da bei WordPress die Beiträge über die Datei single.php
angezeigt werden, erstellst Du eine Kopie dieser Datei in Deinem Child ThemeEin Child Theme verweist auf anderes Theme und enthält nur relevante Codeänderungen, die bei einem Update des Eltern Themes nicht überschrieben werden. More Ordner und öffnest Du diese dann in einem Editor. In der Regel wird die Anzeige der Kommentare über den Aufruf comments_template();
gesteuert. Im Standardtheme Twenty Nineteen sehen die Zeilen, die Du suchst, z.B. so aus:
// If comments are open or we have at least one comment, load up the comment template.
if ( comments_open() || get_comments_number() ) {
comments_template();
}
Um die Kommentarfunktion zu deaktivieren, reicht es aus, zu Beginn jeder Zeile ein //
einzufügen und diese Code-Zeilen so zu Kommentaren in der .php-Datei zu machen. Alternativ kannst Du diese Zeilen aber auch löschen:
// If comments are open or we have at least one comment, load up the comment template.
// if ( comments_open() || get_comments_number() ) {
// comments_template();
// }
Je nach Theme kann die relevante Passage auch etwas anders aussehen und dazu zeigen Themes oft auch an verschiedenen Stellen die Anzahl der vorhandenen Kommentare an. Diese Bereiche solltest du dann auch aus dem Code entfernen oder - falls möglich - in den Themeeinstellungen deaktivieren.
Anpassungen in der page.php
Die Seiten einer WordPress-Installation werden in der Regel über die Datei page.php
generiert. Ebenso wie bei der single.php
erstellst Du eine Kopie der Datei im Child Theme Ordner, rufst Du die Datei im Editor auf und suchst die Code-Zeilen, die Du auch bereits in der single.php
bearbeitet hast. Auch hier setzt Du entweder vor jede Zeile ein //
oder löschst die Zeilen komplett.
6. Kommentare nach einiger Zeit schließen
Im Adminbereich unter "Einstellungen" > "Diskussion" findet sich die Einstellung "Kommentare zu Beiträgen, die älter als xx Tage sind, automatisch schließen". Damit kannst Du dafür sorgen, dass nach der Veröffentlichung eines Beitrages die Kommentarfunktion nach der genannten Anzahl an Tagen automatisch geschlossen wird.
Workaround: Kommentare alter Beiträge und Seiten schließen
Falls Du die Kommentarfunktion für alte Beiträge und Seiten schließen willst, ohne ein Plugin zu verwenden oder direkt in der Datenbank zu arbeiten, kannst Du einen kleinen Trick verwenden.
Indem Du die Zeit bis die Kommentare geschlossen werden sollen einfach auf 1 setzt. Damit wird die Kommentarfunktion für alle Beiträge und Seiten, die vor mehr als einem TagIn WordPress können Beiträge zur feineren thematischen Unterteilung Schlagworten (Tags) zugeordnet werden, so dass alle Beiträge mit einem bestimmten Schlagwort gesammelt angezeigt werden können. More veröffentlicht wurden deaktiviert. Du müsstest höchstens noch bei Beiträgen nacharbeiten, die Du innerhalb der letzten 24 Stunden veröffentlicht hast.
Fazit: Kommentare managen ist nicht schwer
Du siehst das steuern der Kommentarfunktion in WordPress ist nicht schwer und auch wenn manchmal ein kleiner Trick notwendig ist, kannst Du vieles sehr gut mit den vorhandenen WordPress Bordmitteln lösen.