Stehst du gerade am Anfang deiner WordPress-Reise und fragst dich, welcher Editor der richtige für dich ist? Du bist nicht allein! Die Wahl zwischen dem Gutenberg-Editor, dem Standard in WordPress, und dem beliebten Page Builder Elementor kann verwirrend sein. Beide haben ihre Stärken und Schwächen, besonders wenn man gerade erst anfängt.
Keine Sorge, dieser Artikel hilft dir weiter! Wir vergleichen Gutenberg und Elementor ganz gezielt für Einsteiger wie dich. Dabei konzentrieren wir uns auf die wichtigsten Punkte:
- Lernkurve: Wie schnell kommst du mit dem jeweiligen Editor zurecht?
- Designfreiheit: Womit kannst du deine kreativen Ideen besser umsetzen?
- Performance: Welcher Editor sorgt für schnellere Ladezeiten deiner Website?
Am Ende wirst du eine klare Vorstellung davon haben, welcher Editor besser zu deinen Bedürfnissen und Zielen passt. Lass uns eintauchen!
Inhalt
Was sind Gutenberg und Elementor überhaupt?
Bevor wir in den direkten Vergleich starten, schauen wir uns kurz an, was die beiden Kontrahenten eigentlich sind.
Gutenberg: Der native WordPress Editor
Gutenberg ist nicht irgendein Plugin, sondern der Standard-Editor von WordPress, der seit Version 5.0 fest integriert ist. Du musst also nichts extra installieren, er ist einfach da.
Seine Funktionsweise basiert auf Blöcken. Stell dir vor, deine Seite ist wie ein Baukasten: Jeder Inhalt – egal ob Textabsatz, Überschrift, Bild, Button oder Video – ist ein eigener Block. Diese Blöcke kannst du nach Belieben anordnen, verschieben und konfigurieren. Das Ziel ist es, das Erstellen von Inhalten intuitiver und flexibler zu gestalten, direkt im WordPress-Kern.
Der große Vorteil: Gutenberg ist Teil von WordPress. Das bedeutet nahtlose Integration und in der Regel gute Performance, da keine zusätzliche Software geladen werden muss.
Elementor: Der beliebte Page Builder als Plugin
Elementor hingegen ist ein eigenständiges Plugin, das du zusätzlich installieren musst. Es gehört zu den beliebtesten und mächtigsten Page Buildern für WordPress und verwandelt die Bearbeitungsoberfläche in eine visuelle Drag-and-Drop-Umgebung.
Hier arbeitest du meist mit Sections (Abschnitten), Columns (Spalten) und Widgets. Widgets sind die Bausteine von Elementor – ähnlich den Blöcken in Gutenberg, aber oft mit mehr Designoptionen. Du ziehst einfach Widgets wie Überschriften, Bildergalerien, Testimonials oder Kontaktformulare an die gewünschte Stelle und siehst direkt, wie es auf der fertigen Seite aussehen wird (WYSIWYG – What You See Is What You Get).
Der Nachteil: Es ist ein zusätzliches Plugin, das deine Website potenziell verlangsamen kann. Während die Basisversion kostenlos ist, benötigst du für viele fortgeschrittene Funktionen und Widgets die kostenpflichtige Elementor Pro Version.
In unserem ausführlichen Elementor Testartikel, findest du übrigens eine detaillierte Analyse aller Funktionen sowie praktische Erfahrungswerte.
Der große Vergleich für Anfänger
Jetzt wird's spannend! Wir vergleichen Gutenberg und Elementor anhand der Kriterien, die für dich als Anfänger besonders wichtig sind.
Lernkurve: Was ist einfacher zu starten?
Der Einstieg soll möglichst reibungslos sein. Welcher Editor macht es dir leichter?
Gutenberg:
- Pros: Da Gutenberg der Standard ist, fühlt er sich für viele, die schon mal kurz ins WordPress-Dashboard geschaut haben, vertrauter an. Das Block-Konzept ist der Weg, den WordPress generell geht. Wenn du lernst, mit Gutenberg umzugehen, lernst du gleichzeitig eine Kernfunktion von WordPress. Die Einschätzung, ob er dadurch auch leichter zu erlernen ist, fällt jedoch unterschiedlich aus.
- Cons: Auch wenn das Konzept einfach klingt, kann die Vielzahl an Blöcken und deren individuellen Einstellungen anfangs doch überfordern. Die Bearbeitung ist zudem weniger visuell als bei Elementor – du siehst nicht immer 1:1 das Endergebnis im Backend.
- Einschätzung: Für grundlegende Layouts und Inhalte oft der schnellere Start.
Elementor:
- Pros: Die visuelle Oberfläche ist für viele ein Segen. Du gestaltest direkt im Frontend und siehst sofort jede Änderung. Das Drag-and-Drop-Prinzip ist intuitiv verständlich.
- Cons: Die Fülle an Optionen – Widgets, Templates, globale Einstellungen, individuelle Styling-Möglichkeiten für jedes Detail – kann gerade Anfänger erschlagen. Elementor hat eine eigene Benutzeroberfläche, die du zusätzlich lernen musst. Manche Nutzer empfinden die Lernkurve daher als steiler.
- Einschätzung: Kann trotz visueller Hilfe eine steilere Lernkurve haben, besonders wenn man alle Möglichkeiten nutzen will.
Zwischenfazit Lernkurve: Gutenberg ist oft schneller für die Grundlagen und näher am WordPress-Standard. Elementor bietet zwar eine visuelle Oberfläche, erfordert aber durch seine Optionsvielfalt mehr Einarbeitungszeit, um sein volles Potenzial auszuschöpfen.
Designfreiheit: Womit kannst du mehr gestalten?
Du hast genaue Vorstellungen, wie deine Website aussehen soll? Welcher Editor gibt dir mehr kreativen Spielraum?
Gutenberg:
- Pros: Bietet eine solide Basis für Standard-Layouts wie Blogposts oder einfache Seiten. Die Anzahl der verfügbaren Blöcke (auch von Drittanbietern) wächst stetig.
- Cons: Sobald es um detailliertes Styling, komplexe, mehrspaltige Layouts oder pixelgenaue Kontrolle geht, stößt Gutenberg schnell an seine Grenzen. Du bist stärker an die Vorgaben deines Themes gebunden.
- Einschätzung: Deutlich weniger flexibel als Elementor.
Elementor:
- Pros: Hier liegt die große Stärke von Elementor. Die Flexibilität ist enorm. Du hast Zugriff auf unzählige Widgets, kannst komplexe Layouts mit verschachtelten Spalten bauen, globale Farben und Schriftarten definieren und jedes Element bis ins kleinste Detail stylen – oft ohne eine Zeile Code schreiben zu müssen. Vorgefertigte Templates beschleunigen den Start.
- Cons: Die Kehrseite der Medaille: Die vielen Optionen können die Einarbeitung (wie schon bei der Lernkurve erwähnt) erschweren.
- Einschätzung: Bietet deutlich mehr Designfreiheit und Kontrolle.
Zwischenfazit Designfreiheit: Wenn du maximale gestalterische Freiheit suchst und individuelle, komplexe Designs umsetzen möchtest, ist Elementor der klare Sieger. Für Standard-Websites und Blogposts reicht die Flexibilität von Gutenberg oft aus.
Performance: Was lädt schneller?
Eine schnelle Website ist entscheidend – für deine Besucher und für Google. Welcher Editor ist schlanker?
Gutenberg:
- Pros: Als nativer Teil von WordPress erzeugt Gutenberg in der Regel schlankeren und saubereren Code. Da weniger zusätzliche Skripte (JavaScript) und Stylesheets (CSS) geladen werden müssen, sind die Ladezeiten meist besser, besonders bei einfachen Seitenaufbauten.
- Cons: Die Performance kann leiden, wenn du sehr viele Blöcke verwendest, insbesondere solche von Drittanbieter-Plugins, die schlecht programmiert sind.
- Einschätzung: Generell performanter.
Elementor:
- Pros: Ermöglicht eben die komplexen Designs, die mit Gutenberg schwer oder gar nicht umsetzbar wären.
- Cons: Elementor fügt zwangsläufig zusätzlichen Code zu deiner Seite hinzu. Jedes Widget, jede Spalte, jede Section bringt eigenes CSS und JavaScript mit. Das führt tendenziell zu langsameren Ladezeiten. Du musst oft aktiv Performance-Optimierung betreiben (z.B. ungenutztes CSS entfernen, Caching nutzen). Ein weiterer Nachteil ist der sogenannte "Lock-in"-Effekt: Deaktivierst du Elementor, hinterlässt es oft unschönen Shortcode-Salat und deine Seiten sind zerschossen.
- Einschätzung: Kann die Ladezeit negativ beeinflussen und erfordert mehr Aufmerksamkeit bei der Optimierung.
Zwischenfazit Performance: In Sachen Geschwindigkeit hat Gutenberg meist die Nase vorn. Wenn dir schnelle Ladezeiten extrem wichtig sind und du keine hochkomplexen Designs brauchst, ist er die bessere Wahl. Mit Elementor kannst du auch schnelle Seiten bauen, aber es erfordert mehr Aufwand und Wissen bei der Optimierung.
Vor- und Nachteile im Überblick
Lass uns die wichtigsten Punkte noch einmal kompakt gegenüberstellen:
Gutenberg
- Pros:
- ✅ Direkt in WordPress integriert (kein extra Plugin nötig)
- ✅ Bessere native Performance (schnellere Ladezeiten)
- ✅ Einfachere Grundbedienung, da nah am WordPress-Standard
- ✅ Zukunftssicher, da Kernbestandteil von WordPress
- Cons:
- ❌ Begrenzte Designfreiheit im Vergleich zu Page Buildern
- ❌ Weniger intuitive visuelle Kontrolle (kein reines WYSIWYG)
Elementor
- Pros:
- ✅ Maximale Designfreiheit und visuelle Kontrolle (Drag & Drop, WYSIWYG)
- ✅ Riesige Auswahl an Widgets und fertigen Vorlagen
- ✅ Große Community, viele Tutorials und Erweiterungen
- Cons:
- ❌ Kann die Website verlangsamen (mehr Code, Performance-Optimierung nötig)
- ❌ Potenzielle steilere Lernkurve durch Optionsvielfalt
- ❌ Zusätzliches Plugin (Abhängigkeit, ggf. Kosten für Pro-Version)
- ❌ "Lock-in"-Effekt (Probleme beim späteren Wechsel oder Deaktivieren)
Fazit: Gutenberg oder Elementor – Was ist das Richtige für DICH als Anfänger?
Wie du siehst, gibt es keinen eindeutigen Sieger. Die Wahl zwischen Gutenberg und Elementor hängt stark von deinen persönlichen Prioritäten und Zielen ab.
Wann solltest du Gutenberg wählen?
Gutenberg ist die richtige Wahl, wenn dir Performance und eine schlanke Website wichtig sind. Auch wenn du Wert darauf legst, möglichst nah am WordPress-Standard zu bleiben oder vor allem Blogartikel und Seiten mit einfacheren bis mittleren Layouts erstellen möchtest, passt Gutenberg gut. Zudem ist er ideal, wenn du die Anzahl zusätzlicher Plugins minimieren willst.
Wann solltest du Elementor wählen?
Elementor hingegen spielt seine Stärken aus, wenn maximale Designfreiheit und visuelle Kontrolle für dich oberste Priorität haben. Er eignet sich hervorragend, um komplexe, individuelle Layouts umzusetzen, ohne Code schreiben zu müssen. Du solltest Elementor wählen, wenn du bereit bist, Zeit in die Einarbeitung zu investieren und dich später gegebenenfalls mit Performance-Optimierung zu beschäftigen. Die Abhängigkeit von einem zusätzlichen Plugin (und mögliche Kosten für die Pro-Version) sollten dich dabei nicht stören.
Mein abschließender Gedanke: Das Beste ist, du probierst beides einfach mal aus! Gutenberg ist ja bereits in deiner WordPress-Installation enthalten. Installiere dir zusätzlich die kostenlose Version von Elementor und versuche, eine einfache Seite mit beiden Editoren zu bauen. So bekommst du am schnellsten ein Gefühl dafür, welcher Workflow dir besser liegt und welcher Editor deinen Anforderungen eher entspricht.